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Zurück in die Zukunft

Dr. Danger muss irgendwie gefährlich sein. Sagt ja schon sein Name. Warum auch immer hat er Professor Brown, ja genau DIESEN Brown, eine Zeitmaschine geklaut und stellt irgendwas schreckliches mit den vier Elementen an.

Als wir Doc Brown besuchen wollen, finden wir ihn in seinem Büro gefesselt vor. Nachdem er befreit ist, sollen wir ihm helfen, die Zeitmaschine von Dr. Danger zurück zu bekommen. Dazu schickt er uns durch ein Portal in eine andere Zeitebene. Der Rest wird sich dann schon zeigen.

Also ab durch die Tür - äh das Zeitportal - in die Eiszeit (!). Hier gilt es, erste Schritte gegen die Kreuzung von Zeitachsen zu unternehmen. Das soll dann in 60 Minuten geschehen, also sind wir besser schneller.

Zeitreise auf Speed, ab durch sich öffnende Portale und der Zeitmaschine hinterherdüsen.

Kalt ist es hier. Ist ja auch Eiszeit. So hören wir aus der Ferne die Stimme von Doc Brown: Wir mögen doch bitte mal ein Feuer machen.

Worum geht es hier eigentlich?

"Zurück in die Zukunft" (beim Spielen hieß der Raum noch "Timezoom"), so der Name unseres Abenteuers, ist ein Escape-Room. Diese Teamspiele gibt es jetzt seit einigen Jahren und sie haben die unterschiedlichsten Stories, aber immer ein gleiches Element:

Eine Gruppe von Spielern läßt sich gegen Geld und natürlich freiwillig in einem Raum einschließen. Wobei einschließen natürlich symbolisch gemeint ist und es immer einen Ausweg gibt. Doch nutzt man diesen "Notausgang", ist das Spiel vorbei und die Mission verloren. Dann gibt es ein Zeitlimit von meist 60 Minuten, in der eine ganze Reihe von Rätseln zu lösen sind, die zum Schluss helfen, wieder aus dem Raum herauszukommen.

"Hidden in Hannover" heißt der Anbieter, der uns die Zeitreise ermöglicht. In der Innenstadt von Hannover, nahe am Hauptbahnhof in einem typischen Wohn-/Geschäftsgebäude ist "Hidden" in Hannover versteckt. Ein kleines Türschild weißt auf den Anbieter hin. Als Marketing-Gimmick gibt es einen sehr speziellen Geocache vor der Tür, der schon mal aufs Abenteuer einstimmt. Ansonsten ist "Hidden" mit weiteren Standorten in Hamburg und Braunschweig sowie einer Krimispielreihe mit mehreren Fällen, die in den Corona-Jahren erschienen sind, sicher ein eher bekannter Anbieter.

Insgesamt vier verschiedene Abenteuer (Räume) bietet "Hidden in Hannover" an. Wobei "Räume" für das, was einen erwartet, nicht ganz passend ist. Unsere Gruppe bestand aus vier Spielern. Wir empfanden 3-4 Teilnehmer als Idealgröße, während der Anbieter 2-6 Spieler pro Raum zuläßt. Bei zwei Spielern sollte man schon ziemlich fit im rätsellösen sein, sonst wird es zeitlich sicherlich eng. Eng wird es auch bei sechs Spielern, aber dann im Hinblick auf die Raumfläche. So hatten wir die ideale Gruppengröße.

Vor Spielbeginn gibt es zwei Briefings:
Das Erste ist ein gemeinsames Briefing für alle Spieler aller Räume, die zu einer Zeit starten. Hier geht es um die grundsätzliche Funktionsweise von Escape Rooms. Das zweite Briefing fand dann direkt vor dem Eingang zu unserem "Raum" statt und führte in die Geschichte ein.

Im allgemeines Briefing werden neben den DOs und DONTs verschiedene Schlösser erklärt und auf eine Besonderheit von "Hidden" hingewiesen: Die Rätsel sind hier immer linear aufgebaut. Es kann nur an einem Rätsel zur gleichen Zeit gearbeitet werden. Das können dabei dennoch Temaufgaben sein, deren Lösung Informationen aus verschiedenen Ecken eines Raumes braucht. Vielfach sind dabei technische Gimmicks verbaut, die beim erfolgreichen Lösen eines Rätsels etwas im Raum verändern und neue Informationen oder Gegenstände zeigen, die später gebraucht werden.

"Zurück in die Zukunft" soll uns durch vier Zeitebenen führen, so viel wissen wir vorher. In der Eiszeit geht es los und das, was wir da betreten, sieht auch gar nicht mehr nach "Raum" aus, sondern eher nach einer Höhle in einer anderen Epoche. Wir brauchen etwa zehn Minuten, um von hier aus durch ein sich öffnendes Zeitportal in eine andere Zeitebene zu reisen (=eine Tür zu öffnen und den nächsten Raum zu betreten). Von dort an erleben wir noch einige sehr witzige technische Spielereien, entdecken nicht nur weitere Zeitebenen, sondern müssen auch noch mehrfach hin- und herreisen.

Stecken wir auf unserer Mission einmal fest, kann uns Doc Brown (die Spielleiterin) über ein Zeitpanel (Tablet) Tipps senden. Das geschieht feinfühlig im richtigen Moment, aber doch meist mit sehr konkreten Hinweisen. Eine kleine Abstufung zwischen Hinweis und Holzhammer wäre da sehr schön.

Irgendwann entdecken wir die gestohlene Zeitmaschine und machen das, was man mit diesen Geräten als Kinogänger (na gut, heute eher als TV oder DVD-Anschauer) so gelernt hat: Flux-Kompensator aktivieren und ins heute katapultieren. Oder so. Ist ja ganz einfach. Ok, nicht ganz und eigentlich geht es auch ganz anders, aber das wäre ein böser Spoiler. Und hier wird natürlich nichts verraten.

36 Sekunden, bevor sich die Zeitachsen kreuzen und für die totale Katastrophe sorgen werden, haben wir das Schicksal abgewendet. Ein Kinderspiel? Den Schwierigkeitsgrad des Raumes schätze ich als mittel ein: Erstspieler können das mit vielen Tipps schaffen, alle anderen nehmen sicher gerne mal einen Denkschubser, kommen aber auch so voran. Denn die Aufgaben, Rätsel und witzigen Effekte sind perfekt in den Raum integriert und wirken nie aufgesetzt. Die Story, soweit man denn bereit ist, in sie hineinzutauchen, passt hervorragend und Kulissen und Aufgaben sind dort optimal aufeinander abgestimmt. Handwerklich weiß das Setting sehr zun begeistern.

Die Mitarbeiter waren sehr nett, das Briefing passte und hinterher war auch genügend Zeit für ein Debriefing mit der Möglichkeit Fragen zu stellen. Eine runde Sache, die sehr zu empfehlen ist.

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