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Space Odyssee

Wir befinden uns im Jahr 2143. Das Raumschiff Challenger treibt irgendwie, irgendwo, irgendwann durch den Raum und unser Job ist es, zu einer Rettungsmission aufzubrechen.

Wir docken mit unserer Rettungskapsel an die Challenger an und schaffen es, an Bord zu kommen. Nun gilt es, den Raumkreuzer wieder flott zu machen und zurück zur Heimatbasis zu fliegen.

Worum geht es hier eigentlich?

"Space Odyssee", so der Name unseres Abenteuers, ist ein Escape-Room. Diese Teamspiele gibt es jetzt seit einigen Jahren und sie haben die unterschiedlichsten Stories, aber immer ein gleiches Element:

Eine Gruppe von Spielern läßt sich gegen Geld und natürlich freiwillig in einem Raum einschließen. Wobei einschließen natürlich symbolisch gemeint ist und es immer einen Ausweg gibt. Doch nutzt man diesen "Notausgang", ist das Spiel vorbei und die Mission verloren. Dann gibt es ein Zeitlimit von meist 60 Minuten, in der eine ganze Reihe von Rätseln zu lösen sind, die zum Schluss helfen, wieder aus dem Raum herauszukommen.

"Hidden in Hannover" heißt der Anbieter, der uns mit in den Weltraum nimmt. In der Innenstadt von Hannover, nahe am Hauptbahnhof in einem typischen Wohn-/Geschäftsgebäude ist "Hidden" in Hannover versteckt.

Insgesamt vier verschiedene Abenteuer (Räume) bietet "Hidden in Hannover" an. Wobei "Räume" für das, was einen erwartet, nicht ganz passend ist. Unsere Gruppe bestand aus vier Spielern. Wir empfanden 3-4 Teilnehmer als Idealgröße, während der Anbieter 2-6 Spieler pro Raum zuläßt. Bei zwei Spielern sollte man schon ziemlich fit im rätsellösen sein, sonst wird es zeitlich sicherlich eng. Mehr als vier Spieler erscheinen vor dem Hintergrund des Aufbaus der Rätsel und insbesondere der einleitenden Sequenz nicht sinnvoll. So hatten wir die ideale Gruppengröße.

Vor Spielbeginn gibt es zwei Briefings:
Das Erste ist ein gemeinsames Briefing für alle Spieler aller Räume, die zu einer Zeit starten. Hier geht es um die grundsätzliche Funktionsweise von Escape Rooms. Das zweite Briefing fand dann direkt vor dem Eingang zu unserem "Raum" statt und führte in die Geschichte ein.

Im allgemeines Briefing werden neben den DOs und DONTs verschiedene Schlösser erklärt und auf eine Besonderheit von "Hidden" hingewiesen: Die Rätsel sind hier immer linear aufgebaut. Es kann nur an einem Rätsel zur gleichen Zeit gearbeitet werden. Das können dabei dennoch Temaufgaben sein, deren Lösung Informationen aus verschiedenen Ecken eines Raumes braucht. Vielfach sind dabei technische Gimmicks verbaut, die beim erfolgreichen Lösen eines Rätsels etwas im Raum verändern und neue Informationen oder Gegenstände zeigen, die später gebraucht werden.

Hier zeigt sich eine Schwachstelle im Konzept, die mir beim ersten Besuch nicht ganz so aufgefallen war, denn da waren wir nur mit zwei Gruppen am Start und beide waren aus unserem Gesamtteam. Diesmal waren alle vier Räume belegt. Zum einen wirkt das Briefing etwas unpersönlich, zum anderen beginnt der Spielleiter bereits hier, auf Unterschiede zwischen den Räumen einzugehen. Damit erhält man zwangsläufig Spoiler zu anderen Räumen. Das darf nicht passieren, das muss auf den individuellen Teil beschränkt bleiben. Beispiel: Unterschiedliche Schlössertypen und die Herangehensweise dabei. Und eine größere Sache: Abweichend von den anderen Räumen bei "Hidden" ist die "Space Odyssee" nicht zwingend komplett linear aufgebaut.

Da ohnehin ein zweites Briefing direkt vor dem Raum stattfindet, könnte man das durchaus eleganter lösen.

"Space Odyssee" beginnt in einer sehr engen, kleinen Kammer (daher auch meine Einschätzung, dass vier Spieler genug sind), die dem Briefing nach die Rettungskaspel ist, mit der angereist sind. Damit sind wir angedockt und müssen nun irgendwie ins Raumschiff kommen. An dieser Stelle wirkt das Raumdesign recht lieblos, das Eingangsrätsel ist eher etwas, um Einsteigern die Funktionsweise des Spiels zu zeigen. Doch ein nettes Gimmick ist hier für Retrogamer auch verbaut.

Die einfache Erscheinungsweise endet mit dem Betreten des Raumschiffs. Hier haben die Kulissenbauer ganze Arbeit geleistet. Die Gestaltung passt perfekt ins Thema, wenn man über den überwiegenden Bau aus Holz hinwegsehen kann. Können wir. Das erste Rätsel soll auch gleich das einzige Rätsel sein, bei dem ein Schloss zu knacken ist. Alle anderen Aufgaben sind sehr vielfältig und passen überwiegend sehr gut ins Thema. Im späteren Verlauf des Spiels ist mehrfach Teamarbeit gefragt, es müssen Aufgaben an verschiedenen Orten parallel gelöst werden und die Spieler müssen umfassend miteinander kommunizieren. Gerade dieser Teamwork-Aspekt ist hier stark herausgearbeitet und weiß sehr zu gefallen. Und dann kommen auch noch sportliche Einlagen dazu. Der Raum weiß durch viele Varianten zu gefallen.

Falls es mal nicht weitergeht, kann der Spielleiter Tipps über einen Bildschirm einblenden, der ins Setting integriert ist. An einer Stelle stellen wir fest, dass ein technisches Element nicht ganz so funktioniert, wie gedacht. Durch probieren finden wir die Lösung. In der Nachbesprechung weisen wir den Spielleiter auf den Defekt hin. Dies hätte er auch schon beobachtet. Nun, dann wäre es ein guter Zeitpunkt für eine Reparatur oder zumindest für eine Hilfestellung. Letzteres kam aber nicht. Etwas Luft nach oben ist vorhanden.

Inzwischen haben wir die Challenger wieder flott gemacht. Die Story konzentrierte sich auf die Wiederinbetriebnahme und nicht wie auf der Website beschrieben auf die Ursachensuche. Aber das ist ein unwesentliches Detail. Insgesamt hatten wir eine knappe Stunde (nach rund 55 Minuten waren wir fertig) viel Spaß und sind bereit gerne mal die anderen Räume des Anbieters zu entdecken.

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