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Das verfluchte Hostel

Maggie ist verschwunden. Dabei wollte unsere Freundin doch nur Urlaub machen.

Ok, es sollte ein Urlaub der billigeren Sorte sein. Vielleicht etwas Backpacking. Auf jedenfall irgendwelche einfachen Hostels... War vielleicht keine so gute Idee.

Merkwürdiger Empfang

Wir stehen hier in der Lobby des Hostels, in der Maggie zuletzt abgestiegen ist und wollen herausfinden, wohin sie verschwunden ist. Wobei Lobby bei diesem vollkommen abgerockten Etwas eigentlich zu viel des Guten ist. Erst ein merkwürdiger Telefonanruf, dann stoßen wir auf eine versteckte Botschaft. Was ist hier nur los?

Worum geht es hier eigentlich?

"Das verfluchte Hostel", so der Name unseres Abenteuers, ist ein Escape-Room. Diese Teamspiele gibt es jetzt seit einigen Jahren und sie haben die unterschiedlichsten Stories, aber immer ein gleiches Element:

Eine Gruppe von Spielern läßt sich gegen Geld und natürlich freiwillig in einem Raum einschließen. Wobei einschließen natürlich symbolisch gemeint ist und es immer einen Ausweg gibt. Doch nutzt man diesen "Notausgang", ist das Spiel vorbei und die Mission verloren. Dann gibt es ein Zeitlimit von meist 60 Minuten, in der eine ganze Reihe von Rätseln zu lösen sind, die zum Schluss helfen, wieder aus dem Raum herauszukommen. Hier wird das Prinzip leicht modifiziert, da es sich nicht um einen klassischen Fluchtraum handelt, sondern um eine Mission, die innerhalb der vorgegebenen Zeit zu absolvieren ist. Ist die Aufgabe erfolgreich bestanden, ist das Spiel gelöst. Hier haben wir nicht den Ausgang zu suchen und uns zu befreien, hier sollen wir aufklären, was mit Maggie geschehen ist.

"The Escape Room" ist der Name des Anbieters. Hier haben wir schon verschiedene Räume gespielt, so dass auch in einigen anderen Artikeln eine Detailbeschreibung zu finden ist. "The Escape Room" bietet am Standort in der Innenstadt von Hannover insgesamt sechs Räume an und nimmt dafür ein komplettes, umgebautes ehemaliges Wohngebäude ein. Entsprechend verwinkelt und über mehrere Etagen erstreckt sich der Anbieter.

Unser Spielleiter fängt uns noch im Treppenhaus ab, wir werden erwartet und müssen nicht erst in den vierten Stock zur Anmeldung laufen. Stattdessen geht es direkt in den Vorbereitungs-/Warte-/Briefing-Raum für dieses Spiel, was für alle Räume jeweils getrennt angelegt ist. Nach den üblichen Einweisungen geht es auch direkt in den Raum und sofort los.

Die eigentliche Einführung in die Story erfolgt durch ein kleines Hörspiel, dem wir zu Beginn lauschen. In diesem Moment sind wir schon in der stimmungsvoll gestalteten Lobby des Hostels. Die Thematik lässt vermuten, das es später noch gruseliger werden könnte. Im Verlauf werden wir noch andere Szenen entdecken und hier verbirgt sich dann auch der einzige Kritikpunkt: Das Spiel ist vom Anbieter ab 14 Jahren freigegeben, einiges wird aber im weiteren Verlauf recht explizit. Das hier ist kein Escape-Room für Kinder!

Bereits während des einleitenden Hörspiels nehmen wir eine Information wahr, die dazu führt, das wir laut äußern, was wohl als nächstes, nach dem Start, zu machen ist. Leider greift unser Spielleiter das auf und macht dann eine Ansage, indem er dies mit "ja, richtig" bestätigt. Hätte er mal nichts gesagt: Die vermutete Aktion ist zwar nötig, aber erst mehrere der linear aufgebauten Rätsel später. Und damit suchen wir jetzt erst einmal viel zu lange nach einer Information, die es jetzt noch gar nicht gibt. Schade. Ansonsten sind die Rätsel logisch aufgebaut und bis auf ein - leider zentrales - Spiel gut in die Story integriert, die sich durch die weiteren Settings auch gut entfaltet. Bei diesem einen Rätsel haben wir viel zu kompliziert gedacht und mussten erst mal wieder auf den Weg gebracht werden, aber so etwas gehört bei solchen Räumen dazu. Trotzdem frage ich mich auch hinterher: Wie sollte man auf den gradlinigen Weg kommen? Wo war der Hinweis dazu?

Das Spiel ist laut Website des Anbieters für 60 Minuten angesetzt. Wir schaffen es in 80 Minuten und dürfen zu Ende spielen (!). Das hat man sicher nicht überall und gibt in meiner Wertung einen Extrapunkt, weil wir so durchs gesamte Erlebnis und die gesamte Story kommen. Allerdings berichtet uns der Spielleiter hinterher, dass der Raum vom Entwickler (der Anbieter hat diesen Raum extern eingekauft) auf 70 Minuten ausgelegt sei und eine Nachspielzeit hier üblich wäre. Die weitere Verlängerung haben wir uns sicher durch den Fauxpas am Anfang mit der falschen Spur verdient.

Am Ende wissen wir, was mit Maggie passiert ist. Helfen konnten wir ihr dann doch nicht mehr. Aber damit schließt sich der Kreis zur Alterseignung des Raumes. Schade, dass dieses letzte Storyelement beim Debriefing vom Spielleiter vorgetragen werden musste und sich nicht aus der Handlung ergab. Persönlich hatte ich vorher noch nicht zu viele Räume mit Gruselthema gespielt - gerne mal wieder, aber nicht jedesmal.

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