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Brandon Darkmoor

Kennt Ihr Brandon Darkmoor? Er ist Geisterjäger, wie die Ghostbusters oder John Sinclair. Genauso bekannt, oder nicht? Nicht?!?

Praktikantenjob

Wir jedenfalls sind Praktikanten und heuern bei Brandon an. Der hat auch gleich einen ersten Auftrag für uns, während er sich „nach Hawaii“ verdrückt Da hat so ein Krankenhausbetreiber bei ihm angerufen. In dessen Keller spukt es. Und wir sollen mal nachschauen. Wollen wir?

Immersives Abenteuer

Brandon Darkmoor ist ein Escape Room in Berlin, betrieben von The Room, Live Escape Berlin. Die Anbieter nennen es eher „immersives Abenteuer“ – völlig zu Recht, denn was wir hier erlebt haben, sprengt den Rahmen dessen, was man gemeinhin in einem Escape Room erlebt, deutlich. Jahrelang ist dieser Raum daher in den Bestenlisten weit oben zu finden.

Bereits der Beginn ist ganz anders. Eine Mail instruiert uns, zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort zu kommen. Gut vorbereitet, ohne Gepäck und bereit, sofort zu starten. Keinesfalls mit Geisterfallen (die hat Brandon für uns), nicht in grün (wegen der Ghoule).Und so geht es los: Auf einem Parkplatz an einem sanierten Bürogebäude in Berlin-Lichtenberg. Ohne Empfang / Anmeldung, ohne Check-In oder langes Regelerklären (das ist später sehr intelligent in die Story eingebaut), sondern direkt und live.

Es ist kein Outdoor-Adventure. Wir werden nach kurzer Zeit tatsächlich in die „Klinik“ geführt und beginnen, im Keller nach Geistern zu suchen. So viel sei gesagt: Bei einer vorgegebenen Spielzeit von 75 Minuten waren wir nach 72 Minuten erfolgreich am Ziel.

Auf dem Weg zum Ziel gab es eindrucksvolle Kulissen, eine jederzeit stimmige Beleuchtung mit wohl überlegten Lichteffekten und einem perfekt passenden Hintergrundsound. Bis ins kleinste Detail fühlte es sich so an, tatsächlich in einem alten Krankenhaus Geister zu suchen und nicht durch die Kulissen eines Escape Rooms zu laufen. Spezielle Ausrüstung, die wir dazu erhielten, Schauspieleinlagen und ein Tippsysten, das so harmonisch ins Gesamtbild eingebaut war, dass kaum mehr zu unterscheiden war, was nun ein Tipp oder ein Storybestandteil war, hoben das Erlebnis auf ein anderes Level. Die Spielleiter wussten immer sehr genau, wie weit wir waren und gaben in der richtigen Dosis Hinweise, um das Erlebnis in der vorgesehenen Zeit zu Ende zu bringen. Für die Story absolut erforderlich. Während ich in anderen Räumen erlebt hatte, das man dort einfach dem Spielleiter eine Frage (via Raummikrofon) stellen sollte, war so etwas hier nie der Fall – es hätte auch komplett dem inszenierten Erlebnis widersprochen. Nichts kam mit dieser Holzhammer-Methode.

Dazu gehört auch, das wir während des gesamten Spiels kein Zahlenschloss knacken mussten, kein Matherätsel oder Schiebepuzzle zu lösen hatten. Alle Aufgaben waren nahtlos und sinnvoll in die Handlung eingearbeitet, sie fühlten sich teilweise nicht mal mehr als Aufgaben an, sondern als Herausforderungen, die natürlich zur Story gehörten. Durch Nachdenken und Rätseln trieben wir damit die Handlung voran. Oder trieb uns die Handlung durch die Rätsel? Wenn dann doch mal eine abgeschlossene Tür da war, dann musste sie im Kontext der Geschichte auch dort sein und wir mussten einen Weg finden, sie zu öffnen. Nie passierte einfach etwas grundlos.Und das ist schon eine besondere konzeptionelle Leistung, die die Beschreibung „immersives Abenteuer“ mehr als verdient. Wer eng getaktete, nicht lineare Rätsel mag, sucht sich aber besser eine andere Aufgabe, hier steht die Story im Mittelpunkt.

Ein Handlungselement und die Folgen daraus haben mich dann aber doch sehr erstaunt. Es kam völlig unerwartet und ist mir so auch noch nicht begegnet. Es fühlte sich echt an, es war sogar echt. Und es war faszinierend, wie schnell das gemacht wurde. Lasst Euch überraschen, es lohnt sich definitiv, dieses Abenteuer zu spielen.

Die ideale Anzahl von Spielern sind übrigens drei Geisterjäger. Für mehr (bis zu sechs) wäre Platz, aber so hat wirklich jeder immer irgendwas zu tun.

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