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Das Experiment des Dr. Makarov

Prof. Dr. Makarov scheint ein renommierter, bekannter Arzt zu sein.

In einem Online-Portal lesen wir über seine Forschungen und darüber, dass er gegen eine ansehliche Aufwandsentschädigung noch Probanden sucht. Wir fühlen uns angesprochen.

Stilecht geht es los

"Das Geheimnis des Dr. Makarov" ist ein Escape-Room vom Anbieter funXperience in Langenhagen, nördlich von Hannover. Der Anbieter ist gestartet als Lasertag-Arena und hat dann später drei Escape-Rooms dazu genommen. Nun kann man auch hier innerhalb von 60 Minuten entkommen.

Als wir die Räume des Anbieters betreten, erleben wir ein sehr lebendiges Chaos. Gefühlt drei Kindergeburtstage sind gleichzeitig hier, um Lasertag zu spielen. Wir melden uns am Empfang an, man weißt uns ein, wo Garderoben, Schließfächer und Toiletten zu finden sind und bittet kurz um etwas Geduld.

Da tritt Mann mit Arztkittel, Instrumenten und Klemmbrett auf uns zu und fordert uns auf, ihm zu folgen. Er ist eine Hilfskraft von Dr. Makarov. Der Professor werde gleich für uns da sein. Er gebe uns jetzt ein paar Instruktionen und würde uns dann kurz ins Wartezimmer bitten.

Besuch beim Arzt

Wir befinden uns im hinteren Teil des Gebäudes von funXperience, vom Chaos weiter vorne ist man hier gut abgeschirmt. Das Spiel beginnt also gleich "in Charakter", der Spielleiter bleibt zu Beginn, während und nach dem Spiel in seiner Rolle als Assistenzarzt. Hervorragend. Auch die üblichen Hinweise der "Do's" und "Dont's" eines Raumes werden "in Rolle" präsentiert. "Wenn da ein rotes Schloss ist, geht nicht dran. Damit werden vertrauliche Patientendaten geschützt, das geht Euch nichts an." - ist doch mal eine andere Beschreibung für die Service-Zugänge zum späteren Zurücksetzen des von uns unweigerlich hinterlassenen Chaos.

Dann betreten wir das Wartezimmer. Die Tür fällt zu und ist natürlich abgeschlossen. Leider gilt das auch für den Zugang zum Sprechzimmer des Arztes. Der Warteraum ist komplett in weiß gehalten und scheinbar leer. Unser erstes Rätsel zum Warmlaufen.

Es versteht sich von selbst, dass ich an dieser Stelle nicht beschreibe, wie es weitergeht, wie man ins Sprechzimmer kommt und was einen dort erwartet. Natürlich teasert die offizielle Story an, dass der Professor ein dunkles Geheimnis hat und dass das Experiment - nun sagen wir mal - nicht ganz so gesund für die Teilnehmer endet.

Die Rätsel, die uns erwarten, sind extrem stimmig in die Story eingearbeitet. Die Kulisse passt, solange man nicht zu genau hinschaut und die Leichtbauweise einfach enttarnt. Hilfe vom Spielleiter gibt es, wenn man einfach aktiv nachfragt - die übliche Kameraüberwachung ist mit Mikrofonen ergänzt. Und wer im dritten oder vierten Anlauf an einem Rätsel scheitert, bekommt vom Spielleiter vielleicht auch mal ohne Nachfrage einen Hinweis. Denn der wusste genau, an welchen Problemen wir gearbeitet haben und wie das in die (zeitliche) Reihenfolge passt, um die Aufgaben zu lösen. Und so konnten wir mit wenigen Tipps am Ende erkennen, an welchem Experiment Dr. Makarov arbeitete und uns gerade noch rechtzeitig entschließen, die ausgeschriebene Bonifikation doch nicht zu nehmen und lieber die Flucht anzutreten. Übrigens: Ohne sichtbaren Countdown im Raum. Mit vier Personen im Team waren wir gut besetzt, um die überwiegend linearen Rätsel zu lösen. Mehr Spieler müssen es aber auch nicht sein.

Fazit

Der Raum ist ausdrücklich als Horror-Raum beworben, sogar als DER Horrorraum in der Umgebung von Hannover. Ein paar Effekte waren sehr gut platziert, eine Aufgabe etwas glitschig. Aber: Es ist eine ausdrückliche "ab 16 Jahre Freigabe, Kinder ab 14 in Begleitung mit Erwachsenen" - so heftig fällt der Horror dann also doch nicht aus. Eigentlich ist es eher ein bißchen gruseliger Spaß. Nur Plastikkörperteile wissen mich persönlich zuverlässig nicht mehr zu erschrecken.

Bei der Gestaltung des Raumes hat man Profis beauftragt: Der Escape-Room-Designer "Game Over" aus Griechenland hat ein sehr großes Portfolio von unterschiedlichen Räumen. Als Anbieter kann man hier von der Idee bis zum sofort spielbaren schlüsselfertigen Raum quasi alles bekommen. funXperience ist einen anderen Weg gegangen und hat die Idee zu "Dr. Makarov" aus drei verschiedenen Raumkonzepten zusammengesetzt. Das ist gut gelungen und wirkt wie aus einem Guss, man merkt nicht, wann hier Konzept und Ursprungsidee wechseln. Außerdem sichert es bei solchen fertig designten Räumen natürlich Individualität gegenüber anderen Anbietern. Besondern lobenswert finde ich, dass dieser Konzepteinkauf auf der Website offengelegt wird.

Fazit: Gelungen!

Escape Room, Escape, Exit, funXperience, Dr. Makarov

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