Walt Disney World
>>> Magic Kingdom
Aufgenommen im April 2023.
Magic Kingdom, gewissermaßen die Mutter aller Themenparks. Nicht ganz, denn das Original steht bekanntlich in Anaheim, doch diese Variante in Orlando ist nah dran. Nur größer. Und so bildet dies den Abschluss der US-Themenparkreihe hier auf der Seite.
Um zum Park zu gelangen, ist für Autofahrer am Ticket- und Transportation-Center Schluss. Nur Disneys Busse können direkt zum Eingang fahren. Von hier geht es mit einer Fähre oder einer Monorail zum Eingang. Man betritt den Park durch die Bahnhofshallen der Parkbahn und kommt auf eine große Plaza. Von hier aus führt die Main Street mit Geschäften und Lokalen zum großen ikonischen Schloss. Vom Schloss aus geht es zu den verschiedenen Themenbereichen. Bis hierhin wird der Park auch häufig schon vor den offiziellen Öffnungszeiten geöffnet, die Gäste können sich hier also schon mal für "ihren" Themenbereich sammeln, bis der "Rope Drop", das Fallenlassen der Absperrseile, den eigentlichen Park eröffnet. Das ist auch der Grund, warum es bereits wenige Minuten nach Parköffnung zu längeren Warteschlangen bei den Hauptattraktionen kommt. Der frühe Vogel...
Wir beginnen links, also im Uhrzeigersinn, mit dem Adventureland. Hier gibt es mehrere kleinere und zwei große Attraktionen. Auf letztere gehe ich kurz ein: Jungle Cruise ist eine Bootsfahrt vorbei an Animatronic-Tieren des Dschungels. Eigentlich etwas aus der Zeit gefallen, lebt die Fahrt eher von den Guides auf den Booten, die allerlei (Flach-)Witze auf Lager haben. Die Attraktion hat auch einen Kinofilm hervorgebracht. Sagen wir es mal so: Die Bootsfahrt ist besser als der Film. Nebenan besuchen wir die Piraten der Karibik - Yoo Ho Hoo Ho - und sprechen eine Ohrwurmwarnung aus, die nicht die letzte bleiben soll. Interessanterweise sieht ein Pirat verdächtig aus wie ein bekannter Schauspieler und löst damit ein Zeitparadoxon aus: Die Filme entstanden auf Grundlage der Attraktion.
Weiter geht es ins Frontierland. Hier gab es bei meinem Besuch nicht viel: Splash Moutain, die Wildwasserbahn, wurde gerade zu Tianas Bayou Adventure umgebaut und soll 2024 wieder eröffnen. Blieb der Klassiker "Big Thunder Mountain Railroad", eine Achterbahn, die sich erheblich von der Version aus Paris in Sachen Streckenführung unterscheidet und trotz ihres Alters in Bezug auf die Gestaltung während der Fahrt immer noch Maßstäbe setzt.
Nebenan kommen wir am Liberty Square vorbei und steuern die ungruseligste aller Geisterbahnen an, die trotzdem ein legendärer Klassiker ist: Haunted Manison. Ist man erst mal im "Lift" und merkt, wie alle Fahrgäste die berühmten Worte "I'am your Ghost Host" mitsprechen, weiß man, warum diese Attraktion längst Kultstatus geniesst.
Und dann betreten wir das Fantasyland und können wahrnehmen, dass die Gäste hier doch anders sind, als anderswo: Eine halbe Stunde darauf warten, eine kurze Runde in einem simplen Rundfahrgeschäft wie "Dumbo" fahren zu dürfen, das gibt es nirgendwo anders. Fantasyland scheint auf die Gäste eine besondere Ausstrahlung zu haben, die es sonst nirgendwo gibt. Auch wenn es hier immer voll ist, auch an Tagen, die als "leer" gelten. Auf einzelne Attraktionen wie Peter Pan (Klassiker!), Under The Sea und Winnie Pooh gehe ich nicht im Detail ein. Eine zweite Ohrwurmwarnung muss aber sein: Die legendäre Bootsfahrt "It's a small world" ist in diesem Parkteil zu finden. Zur Entspannung zwischendurch bietet "Mickeys PhilharMagic" Zeichentrickspaß und "Seven Dwarfs Mine Train" die einzige Achterbahn in diesem Parkteil. Die Wagen sind hier Loren nachempfunden, die in Kurven ausschwingen können. Dabei kennt Disney sein Fantasyland-Publikum aber ganz genau: Es handelt sich nicht um einen Thrillride, die Achterbahn ist Familientauglich. Trotz entsprechend langer Wartezeiten gehört sie zum Pflichtprogramm.
Eigentlich sollte das Tomorrowland mal einen Blick in die Zukunft darstellen. Nur ist die Zukunft schneller, als man Parkattraktionen bauen kann. Und damit wird es zu einem Themenland, das die Erwartung an die Zukunft zu einem Zeitpunkt in der Vergangenheit darstellt. Tatsächlich wecken der Speedway, das Carousel of Progress und der PeopleMover eher nostalgische Erinnerungen, als aktuelle Zukunftsvisionen zu pflegen. Doch es gibt mehr: Buzz Lightyear ist ein Lasershooter mit fahr- und drehbaren Gondeln und der Space Mountain darf keinesfalls mit dem Hyperspace Mountain in Paris verglichen werden. Hier gibt es im Inneren der Halle nämlich keine Loopingbahn mit Abschuss, sondern eine Wilde Maus im Dunkeln.
Das Highlight zum Schluss:
Nur wenige Tage vor meinem Besuch hatte Anfang April 2023 "Tron" eröffnet. Sechs Jahre lang hat Disney an dieser Achterbahn gebaut. Hier fährt man in der Sitzposition eines Rennmotorradfahrers durch den Parcours. Es ist Disneys schnellste und intensivste Achterbahn. Neben einem Theming der Extraklasse wartet hier auch eine Fahrt der Extraklasse. Zum Zeitpunkt des Besuches gab es das Prinzip der Virtuellen Warteschlange: Man musste über die Disney Park - App eine Fahrt buchen und bekam dann einen Zeitslot zugewiesen, wann man sich anstellen durfte. Dann ging es in die normale Warteschlange. Jeder Gast durfte pro Tag maximal einmal auf diesem Wege Tron geniessen. Es gab zwei Buchungsslots, einen am Morgen oder der Parköffnung, einen am Mittag, den man nur nutzen konnte, wenn man schon im Park war. Beide hatten gemeinsam, dass die freien Plätze für den jeweiligen halben Tag nach wenigen Minuten vergeben waren. Wer dann noch fahren wollte, musste ein "Individual Lightning Lane" - Extraticket kaufen. Es hieß hier also: Schnell sein, sehr schnell sein.
